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Anbie­ter­bindung (Vendor-Lock-in)

Was bedeutet das im KI-Zeitalter?

Vendor-Lock-in (auf Deutsch: Anbie­ter­bindung) bedeutet, dass du – oft ungewollt – so stark von einem bestimmten Anbieter abhängig bist, dass ein Wechsel zu einem anderen Anbieter technisch schwierig, teuer oder riskant wird.

Typische Beispiele für Vendor-Lock-in:

  1. Cloud-Platt­formen (z. B. AWS, Azure, Google Cloud)
    Nutzt du deren spezi­fische Dienste wie z. B. AWS Lambda, DynamoDB oder Firestore, kannst du nicht ohne großen Aufwand zu einer anderen Plattform wechseln, weil deine Anwendung stark auf deren APIs und Infra­struktur zugeschnitten ist.
  2. Proprietäre Software
    Eine CRM- oder ERP-Lösung, deren Daten­struktur oder Export­format nicht offen ist, macht es schwer, deine Daten mitzu­nehmen oder die Software durch eine Alter­native zu ersetzen.
  3. SaaS-Dienste (z. B. Notion, Wix, Shopify)
    Oft gibt es keine einfache Export­mög­lichkeit für Daten oder keine Selbst­ho­sting-Alter­native – du bist also an den Anbieter und seine Preis­ge­staltung gebunden.

Warum ist Vendor-Lock-in proble­ma­tisch?

  • Kosten­kon­trolle: Du bist langfristig an das Preis­modell gebunden (z. B. plötz­liche Preis­er­hö­hungen).
  • Flexi­bi­lität: Techno­lo­gische Weiter­ent­wicklung hängt vom Anbieter ab.
  • Daten­schutz: Du hast oft wenig Kontrolle über Speicherort oder Zugriffs­rechte.
  • Ausstiegs­bar­rieren: Ein Anbie­ter­wechsel kann teuer oder technisch schwierig sein.

Wie vermeiden wir Vendor-Lock-in?

  • Open Source verwenden – z. B. statt Firebase → Supabase, statt Figma → Penpot
  • Standar­di­sierte APIs und Daten­formate nutzen
  • Self-Hosting-fähige Lösungen wählen – wie z. B. Coolify, Nextcloud, n8n
  • Backup- und Export­mög­lich­keiten prüfen
  • Cloud-unabhängige Infra­struktur einsetzen – z. B. Docker, PostgreSQL, REST/GraphQL