Was bedeutet das im KI-Zeitalter?
Vendor-Lock-in (auf Deutsch: Anbieterbindung) bedeutet, dass du – oft ungewollt – so stark von einem bestimmten Anbieter abhängig bist, dass ein Wechsel zu einem anderen Anbieter technisch schwierig, teuer oder riskant wird.
Typische Beispiele für Vendor-Lock-in:
- Cloud-Plattformen (z. B. AWS, Azure, Google Cloud)
Nutzt du deren spezifische Dienste wie z. B. AWS Lambda, DynamoDB oder Firestore, kannst du nicht ohne großen Aufwand zu einer anderen Plattform wechseln, weil deine Anwendung stark auf deren APIs und Infrastruktur zugeschnitten ist. - Proprietäre Software
Eine CRM- oder ERP-Lösung, deren Datenstruktur oder Exportformat nicht offen ist, macht es schwer, deine Daten mitzunehmen oder die Software durch eine Alternative zu ersetzen. - SaaS-Dienste (z. B. Notion, Wix, Shopify)
Oft gibt es keine einfache Exportmöglichkeit für Daten oder keine Selbsthosting-Alternative – du bist also an den Anbieter und seine Preisgestaltung gebunden.
Warum ist Vendor-Lock-in problematisch?
- Kostenkontrolle: Du bist langfristig an das Preismodell gebunden (z. B. plötzliche Preiserhöhungen).
- Flexibilität: Technologische Weiterentwicklung hängt vom Anbieter ab.
- Datenschutz: Du hast oft wenig Kontrolle über Speicherort oder Zugriffsrechte.
- Ausstiegsbarrieren: Ein Anbieterwechsel kann teuer oder technisch schwierig sein.
Wie vermeiden wir Vendor-Lock-in?
- Open Source verwenden – z. B. statt Firebase → Supabase, statt Figma → Penpot
- Standardisierte APIs und Datenformate nutzen
- Self-Hosting-fähige Lösungen wählen – wie z. B. Coolify, Nextcloud, n8n
- Backup- und Exportmöglichkeiten prüfen
- Cloud-unabhängige Infrastruktur einsetzen – z. B. Docker, PostgreSQL, REST/GraphQL